Schatz, ich habe die Kinder geposted


Schatz, ich habe die Kinder geposted

Mit nichts lassen sich im Internet so einfach Likes und Kommentare einheimsen wie mit Katzen- oder Kinderfotos. Im eigenen Interesse und im Interesse deines Kindes solltest du es aber bei den Katzenfotos belassen.

Von Kopf bis Fuß mit Brei verschmiert, zum ersten Mal auf dem Töpfchen, mit Rotzfahne an der Nase... Viele Eltern posten Fotos ihrer Kinder in allen Lebenslagen – und seien diese auch noch so peinlich. Aus der Situation heraus ist das vielleicht lustig und niemand denkt sicht etwas dabei. Aber aus dem kleinen Racker wird unweigerlich eine eigenständige Persönlichkeit, die über die so veröffentlichten Fotos später wahrscheinlich gar nicht lachen kann. Insbesondere dann, wenn beispielsweise Schul-"Freunde" diese finden und sich darüber lustig machen.

Sicher, solche Fotos hat es immer schon gegeben, aber sie klebten als Papierfoto in einem Album. Das Album stand im Schrank und es war einfach zu kontrollieren, wer es ansehen darf und wer besser nicht.

In heutigen sozialen Netzwerken werden viele Kinder schon am Tag ihrer Geburt dem Bekannten- und Freundeskreis präsentiert. Trotz der dort inzwischen verfügbaren Einstellungen zur Privatsphäre bleibt es ein Problem, dass man mit dem Upload das Bild aus den Händen gibt und nicht mehr beeinflussen kann, was damit passiert. Viele Inhalte bleiben nach dem Löschen trotzdem gespeichert, auch wenn sie nicht einmal für den Besitzer des Profils noch sichtbar sind. Auf dieses Problem hat unter anderem der durch die Anzeige gegen Facebook bekannt gewordene Max Schrems aufmerksam gemacht.

Die meisten Netzwerke sagen ganz offen, welche Rechte sie sich für deine Inhalte einräumen. Zum Beispiel "[...] gewährst du Instagram hiermit eine nicht-exklusive, vollständig bezahlte und gebührenfreie, übertragbare, unterlizenzierbare, weltweite Lizenz für die Nutzung der Inhalte, die du auf dem oder durch den Dienst postest [...]" (Zitat instagram.com, Stand April 2017)

Kommt jetzt das marketingträchtige Fazit, wieso Timeline.pics das alles besser macht? Nein, darüber steht in den Datenschutzbestimmungen schon genug. Es stimmt aber, dass ich Timeline.pics aus meiner persönlichen Überzeugung heraus programmiert habe, sozialen Netzwerken so wenig wie möglich anzuvertrauen.

Ich bin kein Konzern, habe keine zu erfüllenden Jahrespläne, keine Aktionäre, keine Verpflichtungen gegenüber anderen, daher wird sich an meinen Zielen nichts ändern: es sind deine Bilder, deine Videos, deine Daten. Du entscheidest, wer sie sehen darf und wenn du sie löschst, sind sie weg – unwiederbringlich.

Wenn du Fragen hast, schreib mir eine Mail.

Sebastian